Informationen
Beschreibung:
Bereits von der Antike bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im Raum Bad Ems Kupfer sowie Blei-, Zink-, Eisen- und Silbererze abgebaut und verarbeitet. Eine Tradition, die mit der Überflutung der Stollen nach einem Stromausfall im März 1945 ein jähes Ende fand. In jüngster Zeit erlebt das Bergwerk jedoch eine neue und gleichzeitig intelligente Nutzung: Mit dem ganzjährig etwa 25 Grad Celsius warmen Wasser aus dem sogenannten „Stadtstolln“ werden die Büros und anderen Räume des Rathauses der Verbandsgemeinde ressourcenschonend beheizt. Im September 2017 fiel der Startschuss für die Baumaßnahmen, bereits am 3. Februar 2018 konnte die Anlage im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Kommunal- und Landespolitik sowie weiterer Gäste unter großem Presseinteresse eingeweiht werden.
Klimafreundliche Erdwärme für die Rathausbüros
Bereits von der Antike bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden im Raum Bad Ems Kupfer sowie Blei-, Zink-, Eisen- und Silbererze abgebaut und verarbeitet. Eine Tradition, die mit der Überflutung der Stollen nach einem Stromausfall im März 1945 ein jähes Ende fand. In jüngster Zeit erlebt das Bergwerk jedoch eine neue und gleichzeitig intelligente Nutzung: Mit dem ganzjährig etwa 25 Grad Celsius warmen Wasser aus dem sogenannten „Stadtstolln“ werden die Büros und anderen Räume des Rathauses der Verbandsgemeinde ressourcenschonend beheizt. Im September 2017 fiel der Startschuss für die Baumaßnahmen, bereits am 3. Februar 2018 konnte die Anlage im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Kommunal- und Landespolitik sowie weiterer Gäste unter großem Presseinteresse eingeweiht werden.
Neue Perspektiven im Klimaschutz – auch für andere Alt-Bergbaustandorte
Während der sechsmonatigen Bauzeit wurde unter Tage im Stollen und im Heizungskeller des Rathauses zeitgleich gearbeitet. Zunächst musste eine mit Betonplatten zugedeckte Rinne geöffnet werden, um an das Grubenwasser zu gelangen. 50 Rohre aus Kupfer und Edelstahl nehmen nun die Wärme des Wassers auf, die über eine Nahwärmeleitung in den Keller des Rathauses geführt wird. Dort bringt eine hocheffiziente Wärmepumpe die Temperatur auf 50 Grad Celsius, und eine neue Heizkreisverteilung sorgt für behagliche Temperaturen im gesamten Gebäude.
Ein Ingenieurbüro aus Koblenz hat die Wärmepumpe im Rathaus geplant und das neue Heizsystem
optimal eingestellt. Die Entwicklung der Wärmetauschermodule im Stadtstolln übernahm ein
Planungsbüro aus dem benachbarten Bendorf. So profitierte auch die regionale Wirtschaft von der
Maßnahme. Das Projekt wird vom Institut für geothermisches Ressourcenmanagement zusammen mit der Transferstelle Bingen wissenschaftlich begleitet. Das Forschungsteam bereitet die
Projektergebnisse zur Umsetzung an weiteren geeigneten Alt-Bergbaustandorten in Rheinland-Pfalz
auf. Das Umweltministerium Rheinland-Pfalz förderte das Vorhaben finanziell mit 50 Prozent der
Gesamtkosten. Den Eigenanteil konnte die Kommune durch einen KfW-Kredit weiter reduzieren. Die
Beheizung eines historischen öffentlichen Gebäudes (Baujahr 1901) dieser Größe mit warmem Grubenwasser ist in Rheinland-Pfalz wohl einzigartig.
Projekt
https://www.klimaschutz.de/verbandsgemeinde-bad-ems
Umsetzung
Es liegen keine näheren Informationen vor
Geographische Angaben
Ansprechpartner